Schluckstörungen (Dysphagien) können zur stillen Aspiration führen, die sich dann wieder zu einer Pneumonie (Lungenentzündung) entwickeln kann. Dysphagien sind die vierthäufigste Todesursache bei den über 60jährigen. Die Betroffenen empfinden das Essen und Trinken zunehmend als Qual da es mit Schmerzen verbunden ist. Außerdem ist Ihnen das ständige Räuspern und Husten unangenehm welche sie nicht selten vom Essen in Gemeinschaft abhält (soziale Vereinsamung). Fast die Hälfte aller Dysphagie-Fälle bleibt unerkannt.
Schluckstörungen können erhebliche Folgen nach sich ziehen. Die Pflege bei Dysphagie fordert deswegen einen besonders sensiblen Umgang mit den betroffenen Menschen.
Woran kann ich Symptome einer potenziellen Dysphagie erkennen?
- Der /die Betroffene isst auffällig langsam und nur kleine Mengen (oder sogar Nahrungsverweigerung) aus Furcht, sich zu verschlucken
- Der Speisebrei und/oder Speichel entgleitet unkontrolliert nach vorn aus dem Mund
- Es verbleiben nach dem Schlucken Speisereste im Mundraum
- häufiges Räuspern oder Husten oder gurgelnde Stimme beim Sprechen
Sollte eines der o.g. Symptome oder andere auffällige Verhaltensweisen den Verdacht einer potenziellen Dysphagie erhärten, so sollte im ersten Schritt ein Logopäde für die weitere Diagnostik eingeschaltet werden und danach ggf. auch ein Arzt.
Was ist die optimale Ernährung bei festgesellter Dysphagie?
Bei der Diagnose einer Dysphagie unterscheidet man vier Schweregrade. Dementsprechend muss man die Speisen und Getränke in ihrer Konsistenz anpassen, damit das Risiko des Verschluckens minimiert wird bzw. um die sichere Nahrungsaufnahme zu ermöglichen.
Getränkeandickung
Im Bereich der Getränkeandickung spricht man im Allgemeinen von drei Andickungsstufen:
Sirup-artig: bei der sirup-artigen Andickung fließt die Flüssigkeit verlangsamt aber mit einem geschlossenen Flüssigkeitsfaden von der Laffe, wenn man den Löffel langsam kippt.
Nektar-artig: bei der nektar-artigen Andickung fließt die Flüssigkeit stark verlangsamt zunächst mit einem geschlossenen Flüssigkeitsfaden von der Laffe, der aber etwa auf dem halben Weg ins Glas abreißt
Pudding-artig: bei der pudding-artigen Andickung bildet sich auf der Laffe ein Bolus. Kippt man nun den Löffel, dann teilt sich der Bolus und fällt in klieren Stücken von der Laffe ins Glas
Andickungsmittel ist nicht gleich Andickungsmittel
Achten Sie darauf, dass Ihr Andickungsmittel nicht nur aus Stärke besteht. Stärke wird bereits im Mund durch das Enzym Amylase im Speichel zersetzt. Angedickte Flüssigkeiten werden dünnflüssiger und entsprechen unter Umständen nicht mehr der Konsistenz, die der Logopäde als „aspirationssicher“ freigegeben hat. Andickungsmittel, die zusätzlich pflanzliche Ballaststoffe wie Xanthan und Guarkernmehl enthalten, zeichnen sich durch amylaseresistente Eigenschaften aus – für ein sichereres Schlucken! Die neueste Generation Andickungsmittel wie z.B. das VISCO Andickungspulver von biozoon verzichtet ganz auf Stärke und setzt nur auf Xanthan. Das hat den Vorteil, dass die Einsatzmenge wesentlich geringer ist (ca. ¼ im Vergleich zur Stärke) und deswegen mit einem Dosierlöffel gearbeitet werden kann was wesentlich genauer ist als mit einem Esslöffel. Des Weiteren dicken Xanthan-basierte Andickungsmittel nicht nach und so lässt die gewünschte Konsistenz sehr genau einstellen und damit ein sicheres Schlucken.
Klare Andickungsmittel, wie das VISCO Andickungspulver, machen angedickte Getränke viel appetitlicher. Damit nimmt der Betroffenen häufig mehr Flüssigkeit zu sich.
Pürierte/passierte Kost in Form
Wissenschaftliche Studien wie z.B. der Universität Erlangen haben gezeigt, dass die Verbesserung von Geschmack, Textur und Aussehen der pürierten/passierten Kost die Energiezufuhr bei Bewohnern von Pflegeheimen erhöht und Gewichtsverluste reduziert.
Mithilfe moderner Bindemittel wie z.B. der GELEA Reihe von biozoon kann die Nährstoffdichte pürierten/passierten Kost sehr hoch gehalten werden, notwendige Verdünnung recht gering ist bzw. es sich beim m Bindemittel um ein Geliermittel handelt, es möglich ist, die pürierte/passierte Kost die Eiweiß, Vitamine und Spuren- sowie Mengenelemente anzureichern und sogar hochkalorisch zu machen.
Bei der pürierten Kost in Form sind noch kleine Stückchen (1-2 mm Größe) erlaubt. Das Puree muss sich allerdings mit der Gabel zerdrücken lassen und zwischen den Zinken dürfen beim zerdrücken kleine Stückchen entstehen
Bei der passierten Kost in Form ist die Masse vollkommen Klümpchen- und faserfrei und würde normalweiser auf dem Teller zerlaufen. Dank der Bindemittel von biozoon gelingt die Form halten und Sie kann auch mit dem Slicer umgesetzt werden.